Wie sah das musikalische Leben der einzelnen Musiker vor Z&A aus?
Lukas:
Ich war dabei, mit meiner Stoner-Band "Sons of Morpheus" so viel zu touren, wie nur möglich. Dazwischen habe ich mich mit irgendwelchen Random-Gigs und einem Admin-Job bei einem Label über Wasser gehalten. Ich habe Hochzeiten, Firmenevents, Bargigs & Matinées gespielt, und sonst alles, was mir unter die Finger kam. Eine wirklich coole Zeit, ich habe dabei wahnsinnig viel gelernt. Bei Zeal & Ardor fungierte ich zunächst als Ersatzmann für die damalige Bassistin Mia und spielte nur zwischendurch einzelne Shows. Als Mia dann gesundheitliche Probleme bekam und nicht mehr touren konnte, stand die Frage im Raum, wieviele der anstehenden Shows ich übernehmen könne, von da an verschob sich die Gravitation meiner musikalischen Tätigkeiten allmählich in Richtung Zeal & Ardor.
Tiziano:
Mein erstes Instrument waren die Drums die ich etwa zehn Jahre gespielt habe, bis ich mir den Bass meines Vaters unter den Nagel riss. Später dann waren mir vier Saiten wohl zu wenig und ich erwarb mir mit meinem Ersparten meine erste E-Gitarre. Als ich etwa dreizehn Jahre alt war gründete ich mit drei meiner besten Schulfreunde meine erste Band in der ich auch sang und an diversen Schulanlässen oder in Jugendzentren auftrat. Am Ende meiner Zeit am Musikgymnasium lernte ich dann unseren Drummer Marco von Allmen kennen. Zusammen mit ihm spielte ich für sieben Jahre in der Band „Worse to Come“ und konzentrierte mich zunehmend auf die Gitarre. Die Band spielte unter anderem als Opener für „Animals as Leaders“ oder „Breakdown of Sanity“, veröffentlichte 2015 die EP „Threnody“ und löste sich danach bald auf. Marco und Sänger Basil Lehmann kannten Manuel von der Schule und lokalen Musikszene. Ich glaube wir hatten da schon ein gegenseitiges Interesse für das jeweilige musikalische Schaffen. So ist Manuel beispielsweise im Moshpit unseres Hip-Hop Medley am JKF Basel zusehen. Für diese Show liessen wir „Devil is Fine“ als Intro laufen, was damals kein Mensch auch nur im geringsten interessierte. Wir waren Fans der ersten Stunde und besuchten auch seine Shows als Birdmask oder in anderen Formationen. 2016 fragte mich Manuel, während dem Hill Chill Festival in unserem Heimatort an, ob ich für Zeal & Ardor Schlagzeug spielen will, was ich dankend ablehnte. Ich erinnerte ihn daran, dass Marco der beste Drummer in unseren Breitengraden ist und schlug vor stattdessen Gitarre zu spielen. Bis heute bin ich das Bandmitglied, das die meisten Bühnen mit Manuel geteilt hat.
Manuel:
Meine Eltern waren beide Musiker, also hatte es im Haus immer ein Klavier stehen. Einen Riesendank an dieser Stelle, dass meine Eltern die Geduld hatten mich da unsinnig klimpern zu lassen. Die spielerische Herangehensweise an die Musik ist immer noch Teil meines Kreativen Prozesses. Als Kind hatte ich auch Saxophonunterricht (war kein Fan), bald wollte ich meine eigene Musik machen und attackierte eine B.C.Rich Warlock in einer Black Metal Band. Als das nichts wurde, fing ich an allein Musik zu machen und schrie, zum Entzücken meiner Nachbarn, im stillen Kämmerchen in meinen Laptop. Schon bald war Zeal & Ardor entstanden.