ZEAL & ARDOR

Blues, Gospel und Soul treffen auf härtere Musik. Die musikalische Verschmelzung von vermeintlich nicht passenden Genres wird von Zeal & Ardor meisterhaft umgesetzt.

Tiziano, Lukas und Manuel nutzen RICHTER® Gitarrengurte und RICHTER® Gitarrensaiten.

Interview:

Der Sound von Zeal & Ardor ist einzigartig. Wie wurde der Stil und der Sound geboren?

Tiziano:

Die genauere Entstehungsgeschichte könnt Ihr in unserem Dokumentarfilm „Play with the Devil“ nachverfolgen, der dieses Jahr in ausgewählten Kinos zu sehen ist. Prinzipiell aber handelt es sich bei Zeal & Ardor um ein Gedankenexperiment, welches danach fragt, was passiert wäre, wenn sich die versklavte Afro-Amerikanische Bevölkerung, gegen die ihnen auf erzwungene Religion des Christentums, mit der Praktizierung von Satanismus gewehrt hätten. Auf der musikalischen Ebene verbindet Zeal & Ardor deshalb Black Metal Klänge mit Chaingang- und Gospelchören und lässt Genregrenzen dabei unbeachtet hinter sich.

Lukas:

Manuel schreibt seit Beginn alles selbst und am Anfang gabs ja auch noch gar keine Band dazu. Ich war grad auf Sardinien im Urlaub, als ich das Debut von Bandcamp runterlud und es lief mir unmittelbar kalt den Rücken runter. Es ging mir wie so vielen: Ich war extrem geflashed. Ich kannte Manuel damals noch nicht persönlich und habe die Anfangsphase somit eher aus der Fanperspektive mitgekriegt.

Manuel:

Man könnte hier grosskotzig philosophieren und romantisieren, aber die Wahrheit ist einfaches Experimentieren. Probieren welche Elemente zusammen einen interessanten Klang haben, oder eine Spannung erzeugen. Das ist der Teil des ganzen Prozesses, der am meisten Spass macht.


Wie sah das musikalische Leben der einzelnen Musiker vor Z&A aus?

Lukas:

Ich war dabei, mit meiner Stoner-Band "Sons of Morpheus" so viel zu touren, wie nur möglich. Dazwischen habe ich mich mit irgendwelchen Random-Gigs und einem Admin-Job bei einem Label über Wasser gehalten. Ich habe Hochzeiten, Firmenevents, Bargigs & Matinées gespielt, und sonst alles, was mir unter die Finger kam. Eine wirklich coole Zeit, ich habe dabei wahnsinnig viel gelernt. Bei Zeal & Ardor fungierte ich zunächst als Ersatzmann für die damalige Bassistin Mia und spielte nur zwischendurch einzelne Shows. Als Mia dann gesundheitliche Probleme bekam und nicht mehr touren konnte, stand die Frage im Raum, wieviele der anstehenden Shows ich übernehmen könne, von da an verschob sich die Gravitation meiner musikalischen Tätigkeiten allmählich in Richtung Zeal & Ardor.

Tiziano:

Mein erstes Instrument waren die Drums die ich etwa zehn Jahre gespielt habe, bis ich mir den Bass meines Vaters unter den Nagel riss. Später dann waren mir vier Saiten wohl zu wenig und ich erwarb mir mit meinem Ersparten meine erste E-Gitarre. Als ich etwa dreizehn Jahre alt war gründete ich mit drei meiner besten Schulfreunde meine erste Band in der ich auch sang und an diversen Schulanlässen oder in Jugendzentren auftrat. Am Ende meiner Zeit am Musikgymnasium lernte ich dann unseren Drummer Marco von Allmen kennen. Zusammen mit ihm spielte ich für sieben Jahre in der Band „Worse to Come“ und konzentrierte mich zunehmend auf die Gitarre. Die Band spielte unter anderem als Opener für „Animals as Leaders“ oder „Breakdown of Sanity“, veröffentlichte 2015 die EP „Threnody“ und löste sich danach bald auf. Marco und Sänger Basil Lehmann kannten Manuel von der Schule und lokalen Musikszene. Ich glaube wir hatten da schon ein gegenseitiges Interesse für das jeweilige musikalische Schaffen. So ist Manuel beispielsweise im Moshpit unseres Hip-Hop Medley am JKF Basel zusehen. Für diese Show liessen wir „Devil is Fine“ als Intro laufen, was damals kein Mensch auch nur im geringsten interessierte. Wir waren Fans der ersten Stunde und besuchten auch seine Shows als Birdmask oder in anderen Formationen. 2016 fragte mich Manuel, während dem Hill Chill Festival in unserem Heimatort an, ob ich für Zeal & Ardor Schlagzeug spielen will, was ich dankend ablehnte. Ich erinnerte ihn daran, dass Marco der beste Drummer in unseren Breitengraden ist und schlug vor stattdessen Gitarre zu spielen. Bis heute bin ich das Bandmitglied, das die meisten Bühnen mit Manuel geteilt hat.

Manuel:

Meine Eltern waren beide Musiker, also hatte es im Haus immer ein Klavier stehen. Einen Riesendank an dieser Stelle, dass meine Eltern die Geduld hatten mich da unsinnig klimpern zu lassen. Die spielerische Herangehensweise an die Musik ist immer noch Teil meines Kreativen Prozesses. Als Kind hatte ich auch Saxophonunterricht (war kein Fan), bald wollte ich meine eigene Musik machen und attackierte eine B.C.Rich Warlock in einer Black Metal Band. Als das nichts wurde, fing ich an allein Musik zu machen und schrie, zum Entzücken meiner Nachbarn, im stillen Kämmerchen in meinen Laptop. Schon bald war Zeal & Ardor entstanden.


Gospel und Black Metal polarisiert auf den ersten Blick zu sehr, doch das Ergebnis klingt wie die perfekte, verwobene Symbiose. Was ist beim Songwriting zuerst da? Die Gospel Einflüsse oder der Black Metal?

Manuel:

Das ändert sich von Song zu Song. Für mich ist es enorm wichtig eine Begeisterung für das Stück zu haben, also kann ich nicht in Routiene fallen. Das heisst teils fang ich mit einem Riff an, manchmal mit Gesang andere Male mag es sogar ein Soundeffekt oder ein interessantes Geräusch sein. Ich weiss nie, wie ein Song am Ende klingt, bis ich alle Möglichkeiten erforscht habe. Das macht das Ganze auch so herausfordernd.


Manuel und Tiziano spielen RICHTER® Gitarrensaiten. Lukas hämmert auf die RICHTER® Basssaiten ein. Zudem sind Gitarren und Bässe mit individualisierten Gurten ausgestattet. Wie sind eure Erfahrungen mit den Produkten und worauf legt ihr am meisten Wert bei den Materialien und Produkten, die ihr live und im Studio verwendet?

Lukas:

Bei Richter merkt man sofort, dass es erstklassige Produkte sind. Ich hatte bereits zuvor von den Gurten gehört, die Saiten waren mir jedoch noch völlig unbekannt. Ich war mit den Saiten grad von Anfang an komplett happy und auch die Gurten sitzen perfekt. Die Saiten klingen echt lange schön & brilliant, das kommt mir enorm entgegen, denn ich bin wartungstechnisch enorm faul und wechsle grundsätzlich sehr ungern Saiten. Richter unterstützt mich in dieser Faulheit perfekt.

Tiziano:

Für meine musikalischen Werkzeuge sind mir die Stabilität ihrer Materialien und die Flexibilität ihrer Anwendung zwei der Hauptanliegen. Das Wichtigste auf Tour ist, dass das Equipment allen Strapazen standhalten kann und sich in unterschiedlichsten Settings anwenden lässt. Die Verarbeitung der Gurte, Saiten und jeglicher Einzelteile ist absolut hochwertig. Dabei garantiert die direkte Gurtsicherung des Snapbuckle höchsten Halt in hektischen Momenten und lässt sich immer einfach verstellen und abnehmen. Aber auch optisch soll es passen. Deshalb bin ich besonders stolz darauf, dass meine Gurte mit meinem Logo versehen ist.

Manuel:

Ich bin von uns dreien die Person, die am wenigsten Ahnung von Gear und Equipment hat. Für mich ist es wichtig, sobald eine Idee da ist, loslegen zu können. Je weniger zwischen einer Idee und deren Umsetzung steht, desto glücklicher bin ich. Bis vor kurzer Zeit legte ich auch keinen Wert auf Saiten, da ich dachte, es wird eh alles verzerrt und das hört ja keine Sau. Als Tiziano mich aber auf eine passendere Saitendicke umsteigen liess und ich merkte, wie mir auch das Spielen leichter fällt, tat sich eine neue Welt für mich auf. Jetzt den Luxus der RICHTER® Strings zu haben, ist glaube ich der Zenit dieser Offenbarung.


Eure Gurte haben alle individuelle Motive im RICHTER® Custom Shop erhalten. RICHTER® bietet diesen Service für Endkundenschon schon als Einzelstück an. Wie hat sich diese Individualisierung der Produkte in Zusammenarbeit mit dem RICHTER® Custom Shop gestaltet?

Tiziano:

Der Bestellablauf wurde von Richter kompetent begleitet. Von den ersten Ideen bis hin zum fertigen Produkt wurden wir genau beraten und darüber informiert was sich wie umsetzen lässt. Deshalb sind wir besonders glücklich, dass die Resultate genau unseren Vorstellungen entsprechen.

Lukas:

Es lief alles super unkompliziert und professionell. Ich war froh, um die Möglichkeit, dass der Custom Shop auch kleine Auflagen umsetzt, da ich nicht zu viele verschiedene Instrumente spiele. Ich bin da eher loyal auf ein Hauptinstrument fokussiert.

Manuel:

Einfacher hätte das nicht gehen können. Eine Vektografik abschicken, den gewünschten Gurt wählen und wenig Tage später ein personalisiertes Stück in den Händen halten. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wo man Verbesserungen anbringen könnte.


Stellt euch vor ihr müsst verpflichtend ein weiteres Musikinstrument in den Sound der Band einbringen. Für welches Instrument würdet ihr euch entscheiden?

Lukas:

Haha, gute Frage.... Ein elektronisch verfremdetes Baritonfagott birgt auf jeden Fall enrom viel klangliches Potential. Ich lass das einfach mal so stehen.

Tiziano:

Ich habe eine Schwäche für Brass Sections und ein Instrument, dass mich seit Kindsalter fasziniert, ist das Sousaphon. In unserer Heimatstadt Basel ist dieses Instrument vor allem an der Fasnacht anzutreffen. Aber Leute, die dieses Instrument wirklich beherrschen sind leider eher selten anzutreffen. Das könnte dem Ganzen jedoch noch etwas New Orleans Luft einhauchen.

Manuel:

Jedes Instrument der Welt geniest den Luxus eines Virtuosen. Die Violine hat Sibelius, die Gitarre Van Halen etc. Womit wir zur Nasenflöte kommen. Ich glaube, da die Konkurrenz im Kreise dieses gottesgleichen Instruments klein ist, könnte ich im Auge der Öffentlichkeit der beste Nasenflötist dieser Welt sein. Man stelle sich an dieser Stelle eine riesige Bühne vor, in deren Mitte ein einziges Spotlicht mich und meine Custom E-Nasenflöte erhellt. Im Madison Square Garden ertönt ein seelenzertrümmerndes *Flüüüüü*. Der Saal tobt, Tränen der Extase, tosender Applaus, Weltfrieden. Ziemlich naheliegend, eigentlich.


Was steht für die kommenden Wochen und Monate an?

Tiziano:

Wie scheinbar für viele andere Bands auch, steht für uns dieses Jahr insbesondere die Festival Saison im Vordergrund. Unsere letzte Show spielten wir gerade am diesjährigen Copenhell, für das Manuel einen exklusiven Song produziert hat. Danach sind wir beispielsweise am Gefle Metal Festival und Rockstadt in Brasov, sowie am Brutal Assault, Bloodstrock oder Motocultor anzutreffen. In Deutschland sind wir einerseits am Summer Breeze auf der Mainstage zu sehen und andererseits treten wir in Gelsenkirchen als Support von Heilung auf die Bühne.

Lukas:

Wir sind mitten in der Vorbereitung für den Festivalsommer, da freue ich mich mega drauf. Auch wenn sowas logistisch immer etwas stressig ist. Nachdem 2022 voller Tourneen war, fand ich es super, die letzten Monate einfach mal zuhause bei meiner Familie zu sein und zu entschleunigen. Nun kribbelt’s aber schon wieder ziemlich unter den Fingernägeln und ich freu' mich riesig auf die Festivalbühnen!

Manuel:

Erst mal ein paar Sommerfestivals, aber nicht zu viele da ich Musik schreiben muss. Wofür? Darauf bleibt es abzuwarten. Sagen wir mal, wir werden noch ein paar RICHTER Saiten für diese Aktion in Beschlag nehmen müssen.